In seinen Klamotten des schrägen Crooners sieht Alex Cameron toll aus! Mit seinem zweiten Album zeigt sich der sonderbare Australier noch viel charmanter. Dieser kokette, geistige Sohn von Bryan Ferry und David Bowie jongliert mit unverkennbaren Melodien aus den achtziger Jahren, die durch Roy Molloys funkelndes Saxofon, richtig kitschige Synthesizer und elastische Drumsets einen besonderen Akzent bekommen. Er kann sich noch so sehr an die Grenzen des Kitsch wagen (Runnin' Outta Luck riecht stark nach Bundfaltenhose, riesigen Föhnwellen und Spencer mit Elastikeinsätzen), dieses Forced Witness nimmt davon keinen Schaden. Man sollte nicht übersehen, dass Jonathan Rado von Foxygen (in der Produktion), Brandon Flowers von den Killers und, für ein Duo, der merkwürdige Angel Olsen Cameron zugefasst haben, um seine ziemlich frohlockende, dekadente Fiesta zu organisieren. Kurz und gut, Nick Cave ist der grau-schwarz getönte australische Crooner, Alex Cameron seine Technicolor-Version! © CM/Qobuz