Seinen Platz in der Nachwelt haben Kuhlau nur seine Flötenwerke gesichert, während der deutsch-dänische Komponist vor allem Pianist war und zu seinen Lebzeiten für sein halbes Dutzend Opern, ein umfassendes Repertoire für Klavier allein, und auch für seine Konzerte nach Beethoven’scher Art, hochberühmt war. Zugegeben, von ihm sind zahlreiche Stücke für oder mit Flöte bekannt (unter seinen 130 Opus-Nummern gibt es 30 Duos für Flöte und Klavier!), wie etwa die Sonaten „für Klavier mit Flötenbegleitung“ - offensichtlich eine Ausflucht, um Amateurflötisten nicht zu verschrecken, die seine Partituren kaufen wollten… In Wirklichkeit handelt es sich hier um Sonaten, in denen beide Instrumente ebenbürtig behandelt werden. Hier ist alles zu finden, was die Instrumentalisten damals im Alkoven ihrer Salons zu schätzen wussten: Airs, Variationen, Fantasien und Rondeaus, in einer fein verzierten, soliden Virtuosität. In diesen beiden 1826 erschienenen Sonaten wird einem der starke Einfluss Beethovens nicht entgehen, aber auch der des etwas ungewöhnlicheren von Weber, dessen Trio für Flöte, Klavier und Cello Kuhlau vielleicht als Anregung gedient hatte. Erin Helyard spielt auf einem Hammerklavier, Mika Putterma auf einer typischen Flöte der deutschen Romantik. © SM/Qobuz