Eigentlich schlagen sie nicht gar so viel Lärm. In den Lautsprechern der Supermärkte oder auf den Flughäfen ist ihre Musik nicht zu hören. Trotzdem ist The National nunmehr eine respektable Band geworden. Respektabel, weil sie es schafft, im Handumdrehen große Konzertsäle, ja sogar Stadien zu füllen. Vor allem machen sie weiterhin Indie Rock, wobei sie sich gleichzeitig ziemlich klassische, melodische Strukturen erlauben, ohne je zu sehr ein angepasstes Spektakel zu machen. Matt Berninger sowie Aaron und Bryce Dessner, Bryan und Scott Devendorf, seine zwei Brüderpaare, sind weniger abenteuerlich als Radiohead und verwenden ihre recht persönlichen, sogar recht originellen Ideen einzig und allein für ihre Songs, und wirklich nur für ihre Songs. So sind auf diesem Sleep Well Beast verbindende und experimentelle Elemente perfekt aufeinander abgestimmt, wodurch die ohne schon perfekten Kompositionen noch schöner werden. Wie so oft bei The National wird man nicht einfach durch bloßes Hinhören von den schlagkräftigen Stücken überwältigt. Und dieses siebte Album der New Yorker beweist es einmal mehr. Man muss sich Zeit nehmen, jede Phrase und jeden instrumentalen Effekt genau abzuwägen. Erst dann kann man einen Blick ins Innere werfen und seine Schönheit wahrnehmen. © CM/Qobuz