Die Geschichte zwischen Tony Allen und Jeff Mills begann im Dezember 2016 in Paris, als sie beschlossen hatten, gemeinsam im Club New Morning vor einem Publikum aufzutreten, das von der Begegnung der beiden namhaften Größen, die sich ganz und gar dem Rhythmus verschrieben haben, völlig begeistert war. Der Nigerianer startete seine Karriere hinter den Drums bei Fela Kuti, der Amerikaner, und das ist weniger bekannt, fing aber auch mit dem Schlagzeug an, bevor er dann mit ein paar Freunden aus Detroit den Techno entwickelt hat. Die Kooperation für eine Platte lag also auf der Hand, und Tony Allen war es, der die Initiative ergriffen hat. Er, der für Damon Albarn, Charlotte Gainsbourg oder Moritz von Oswald gespielt hatte, war entzückt, einen Partner gefunden zu haben, der den Beat im Griff hatte: „Der Unterschied liegt darin, dass Jeff mit mir spielen kann. Bei den anderen war es so, dass ich derjenige war, der mit ihnen spielte.“
Auf dieser bei Blue Note produzierten Platte werden die beiden führenden Köpfe unter den Drummern von Jean-Philippe Dary begleitet, der mit einer ganzen Reihe namhafter Künstler gespielt hat, das geht von Phoenix, über Peter Gabriel oder Alpha Blondy bis hin zu Papa Wemba, und seine Tasten bieten dem Ganzen einen melodischen Rahmen (meist Afrobeat/Jazz-Funk). Der Mix des legendären Franzosen des New Yorker House, François Kevorkian, bringt die jeweiligen Partien eines jeden sowie ihre verschachtelten Interaktionen entsprechend zur Geltung, etwa bei On the Run, wenn Tony Allens Synkope, die im linken Kanal präzise den Takt vorgibt, auf Jeff Mills ausgelassene Hi-Hats im rechten antwortet. Ein faszinierendes Duell zwischen zwei Protagonisten, die einander zuhören und sich gegenseitig respektieren, ohne bei ihrer Show jemals zu viel des Guten zu bieten. © Smaël Bouaici/Qobuz