Das kanadische Quartett um Margo Timmins, ihre zwei Brüder Michael und Peter sowie Alan Anton erwacht aus einem sechsjährigen Winterschlaf. Seit den 80er Jahren versüßen die Cowboy Junkies die Folkszene mit ihrem rockigen Alternative Country und konnten sich dabei immer wieder von der Konkurrenz abheben - sei es durch die Qualität ihrer Aufnahmen mit Ambisonic-Mikrofon oder das bunte Vermischen der Genres Jazz, Blues und Country. Alles scheint unterschwellig kalkuliert sein, so auch das Erscheinen ihres neuen Albums All That Reckoning bei Proper Records, welches genau zum Jubiläum ihres berühmten Werkes The Trinity Session erscheint. Auch wenn die Band aus Toronto sechs Jahre für die Fertigstellung dieses Projektes gebraucht hat, so hatten ihre Texte viel Zeit, um einen intensiven Reifeprozess zu durchlaufen. Auch die Bandmitglieder haben an Reife und Verantwortung gewonnen. All That Reckoning unterstreicht diese Entwicklung, indem es Aspekte wie den zerbrechlichen Zustand der Welt, persönliche und soziale Beziehungen sowie Herausforderungen unterschiedlicher Art thematisiert. Zu den Rockballaden mit psychedelischem Einschlag gesellt sich Margo Timmins weiche und sanfte Stimme, die das Publikum aufmerksam lauschen lässt. Hinzu kommt Michaels Talent als Texteschreiber, was sich vor allem im ersten Titel All That Reckoning bemerkbar macht, in dem die Instrumente sukzessiv einsetzen und damit eine unglaubliche Spannung erzeugen. Selbiges gilt für den Song The Possessed, der eine Gesellschaft in Angst und Schrecken zeichnet… Ein persönliches und menschliches Album, das vor Emotionen übersprudelt und perfekt in unsere Zeit passt.