Zwar ist der Überraschungseffekt verloren gegangen, aber Hannah Toop a.k.a. Aldous Harding zieht uns nach wie vor in ihren Bann und bleibt doch zugleich unergründlich. Erneut wendet sie eine mehrfach erprobte und bewiesene Formel an. Da ihr John Parish, der Produzent von PJ Harvey, stets zur Seite steht, gibt die Neuseeländerin ein paar wenigen Akkorden den Vorzug, um aus ihrer sowohl angerauten als auch unheimlichen Stimme, mit der sie unter den anderen Songwriterinnen hervorsticht, das Beste herauszuholen. Aufgrund ihrer in Brüche gegangenen Beziehung (mit Marlon Williams) präsentiert Aldous ein von stoischer Melancholie geprägtes Opus, dessen chamäleonartig abgewandeltes Timbre mal in die Tiefe getaucht (Pilot), mal beliebig veredelt wird (The Barrel), trotz verschleierter Worte aber ungefilterte, pure Emotion durchscheinen lässt. Nach dem wunderbaren titelgebenden Debütalbum Party, das bei 4AD erschienen war, gelingt Harding mit dem recht kompakten Designer ein Dreifachsieg. © Charlotte Saintoin/Qobuz