Da sich das Cover dieses Albums in geheimnisvolles Dunkel hüllt – sein Titel ist sehr anschaulich: Distant Light „Licht in der Ferne“ – soll hier etwas Licht in die Sache gebracht werden. Der Name, der am leichtesten zu erkennen ist, Sebastian Bohren, ist der des Geigers. Die beiden Komponisten, der Lette PēterisVasks (1946 in der Sowjetunion geboren) und der Georgier Gija Kantscheli (1933 in der Sowjetunion geboren), deren Namen auf dem Cover nur schwer zu lesen sind, bieten uns hier ihre Werke für Violine und Orchester. Eines der beiden Orchester, das Georgische Kammerorchester Ingolstadt, verdient etwas Aufmerksamkeit: Es handelt sich dabei um ein Exil-Orchester, denn es wurde 1964 in Tbilissi gegründet und ist 1990 mit Sack und Pack nach Deutschland übersiedelt, um sich in Ingolstadt niederzulassen. Heute noch stammt die Mehrzahl der Musiker aus Georgien oder zumindest aus Osteuropa. Kantscheli wie auch Vasks haben schon seit langem mit der Tonalität wieder angeknüpft: Tāla Gaisma – das besagte Licht in der Ferne, ein sehr fesselndes und tiefes Werk – von Vasks (1997) hat ihm viel internationale Anerkennung gebracht. Vox Amoris bietet ebenfalls ein breites Klangfeld mit spannenden instrumentalen Flimmereffekten. Dagegen stellt Chiaroscuro von Kantscheli, man muss es einfach so sagen, einen etwas kitschigen Filmmusik-Trend bestimmter Komponisten aus der ehemaligen Sowjetunion dar. Übrigens hat Kantscheli gerade eine Reihe von Filmmusiken veröffentlicht… © SM/Qobuz