Electric Tim wurde zwischen New York und Barcelona eingespielt und ist nicht bloß Lee Ranaldos Werk. Der Gitarrist von Sonic Youth hat dafür eng mit dem Produzenten und Multi-Instrumentalisten Raül Refree Fernandez zusammengearbeitet. Begleitet wird Ranaldo von seiner Band The Dust, die sich aus dem Schlagzeuger von Sonic Youth, Steve Shelley, dem Gitarristen Alan Licht und dem Bassisten Tim Luntzel zusammensetzt. Aber für dieses zwölfte Soloalbum hat er auch die Sängerin Sharon Van Etten eingeladen, Kid Millions alias Man Forever und den Gitarristen von Wilco, Nels Cline. Electric Tim hat mit den lärmlastigen Einspielungen seiner früheren Band so gut wie nichts mehr zu tun, sondern betont eher die Vorliebe für einen gewissen klassizistischen Rock, angefangen bei Neil Young, über die Beatles oder R.E.M bis hin zu Lou Reed. Da es um Lee Ranaldo geht, ist der angesprochene Klassizismus natürlich relativ. Und der New Yorker lässt es sich hier nicht nehmen, seine Bedeutung als Gitarrist in Erinnerung zu rufen. Ein Virtuose, dem es mehr um Klangstrukturen als um spektakuläres Aufsehen geht. © CM/Qobuz