Simz veröffentlicht ein weiteres Album, GREY Area, bei ihrem eigenen Plattenlabel. Die junge, nach oben strebende Nachwuchskünstlerin geht mit diesem dritten Album noch einen Schritt weiter. Seit A Curious Tale Of Trials + Persons, als die 21-jährige Londonerin Simbi Ajikawo auf Persons die Frauen dazu aufforderte, „wie Könige aufzutreten (Women can be kings)“, ist sie weitaus selbstsicherer geworden. Nachdem sie von Lauryn Hill und Kendrick Lamar geadelt worden war und anschließend mit den beiden zusammengearbeitet hatte, und im Vorprogramm der Gorillaz aufgetreten war, hat sich Simz sehr bald einen der heißbegehrten Plätze unter den derzeit besten Rappern verschafft. Die recht instrumentalen, ausschließlich unter der Regie von Inflo stehenden Produktionen bewegen sich zwischen überschwänglichem Jazz (Flowers), nebulösen Beats mit verschleierten Synthies (101 FM) und üppiger Poesie (Flöten, Klavier, Streicher) wie etwa auf Offence, und dabei präsentiert Simz eine ganze Reihe an Gästen: Chronixx mit dem lockeren Reggae in Wounds, Little Dragon in Pressure, der R&B-Hype Cleo Sol beim köstlichen Refrain von Selfish sowie Michael Kiwanuka in Flowers. All diese Featurings und feinen Produktionen bilden einen starken Gegensatz zu Lil Simz‘ hartem, aber präzisem Flow, bieten ihr aber gleichzeitig die beste Grundlage, sich zum Ausdruck zu bringen. Prächtig und zugänglich. Volltreffer. © Charlotte Saintoin/Qobuz