Mit seiner Statur à la Arnold Schwarzenegger macht Günther Groissböck, ebenfalls Österreicher, als Sarastro, Fafner, Hunding, Boris Godunow und in vielen anderen großen Rollen seines Fachs auf der Bühne großen Eindruck. Berlin, Genf, Wien, München, Mailand, Chicago, Bayreuth, Amsterdam, New York, Paris und auch der Rest der Opernwelt reißen sich um ihn - und das zu Recht. Auf der vorliegenden Platte stellt er uns an der Seite des Pianisten Gerold Huber ein sehr intimes Repertoire vor: die Vier ernsten Gesänge von Brahms (die in eine düstere, hochtheatralische Tonart transponiert wurden), die Rückert-Lieder von Mahler, die Michelangelo-Lieder von Wolf sowie Wagners Wesendonck-Lieder. Der Sänger hält hier seine Atemreserven zurück, um nur das zu geben was nötig ist, und das ist schon sehr viel. Dem Hörer werden diese sonst oft von Frauen gesungenen Werke – quasi ausschließliche Domäne bestimmter Mezzosopranistinnen – bestimmt in einem neuen Licht erscheinen, als hätten die Komponisten sie für Günther Groissböck umgeschrieben. Dieser hat übrigens erst kürzlich, im Mai 2018, mit der Produktion von Parsifal unter der Leitung von Philippe Jordan einen großen Erfolg gefeiert. © SM/Qobuz