Aufgepasst, diese Mischung hat es in sich! Für das Album I’m A Man hat Ron Miles den Schlagzeuger Brian Blade, den Gitarristen Bill Frisell, den Pianisten Jason Moran und den Kontrabassisten Thomas Morgan um sich herum geschart. Eine Platte, die man als wahres Allstar-Album bezeichnen könnte, ohne dass sie sich dabei auf den großen Namen der hier anwesenden Musiker ausruht. Mit diesem mächtigen Projekt hat der Trompeter aus Indianapolis sein Trio mit Frisell und Blade (mit welchem er 2012 Quiver und 2014 Circuit Rider herausbrachte) in ein Quintett erweitert. Eine Bande, die sich engagiert: Für etwas, das schon immer die Geschichte des Jazz und seiner berühmten Repräsentanten markiert hat und das für Ron Miles auch heute noch in einem Amerika, wo Ungerechtigkeiten aufgrund der Herkunft und Hautfarbe an der Tagesordnung stehen, immer noch aktuell ist. Daher auch der sehr explizite Titel I’m A Man, eine Referenz an den Slogan den schwarze Angestellte der Stadt Memphis im Jahre 1968 auf ihre Banner schrieben, nachdem zwei ihrer Kollegen unter mysteriösen Umständen starben. Auf diesem Album ertönt also die Stimme der Bürgerrechtsgeschichte. Eine Stimme, die natürlich vom Blues angehaucht ist. Und vor allem eine Stimme, die mehrstimmig ertönt. Genauso scheint Ron Miles dies gewollt zu haben, als er seinen Komplizen nicht nur ihre eigenen Partien zukommen ließ, sondern die kompletten Partituren seiner Kompositionen. Eine kollektive Herangehensweise, manchmal sehr frei, wie man dies bereits beim Jazz der 60er Jahre beobachten konnte. Hier klingt er aber dennoch moderner als jemals zuvor. © MZ/Qobuz