Macy Gray muss sich nicht mehr beweisen. Die Sängerin und Komponistin bestätigt mit Ruby, ihrem zehnten Album, ihre Rolle als Künstlerin, aber auch als Femme Fatale. Zwei Jahre nach Stripped zeigt sie nach wie vor das gleiche erfinderische Talent, wenn es darum geht, die Genres Soul, R&B, Jazz und Pop miteinander zu kombinieren. Mit ihrem zutraulichen, von glitzerndem Make-Up betonten Blick macht sich Macy Gray an die Arbeit. Ruby kennt keine Filter mehr! Die Themen hier sind ziemlich gewagt und wollen realistisch sein. Genauso wie auf der Single Suggar Daddy, die sie zusammen mit der Sängerin Meghan Trainor geschrieben hat. Ein leicht näselnder Soul mit einer gewissen Tendenz zum Funk hin, der sich trotz Anspielungen nicht ernst nimmt. Für die Produktion zeichneten Tommy Parker Lumpkins, Johan Carlsson und Tommy Brown verantwortlich; die Soul Sister mit der außergewöhnlichen Stimme versteht sich nämlich darauf, die richtigen Leute um sich zu scharen. Eine energische Frau, die hier eine feministische Platte mit elektronischen Einflüssen präsentiert, wobei der Text in Titeln wie Cold War, Over You oder Jealousy alles andere als unwichtig ist. Macy Grays einwandfreier Swing bezaubert ein weiteres Mal mit unorthodoxem Soul, an dem man sich einfach nicht satthören kann. © Anna Coluthe/Qobuz