Auf den ersten Blick scheinen Post-Rock und Techno nicht zusammenzupassen. Aber nicht für Guy Andrews. Der junge britische Produzent hat durch die Mischung seiner beiden Lieblingsstile, die beide wichtigen Einfluss auf seine Musik ausüben, sein zweites Album, Tåke (Nebel auf Norwegisch) hervorgebracht. Eine Expedition, die zutiefst mit der Natur verbunden ist. Für die Single Fjell wurde Andrews nach eigenen Aussagen eindeutig von einem Spaziergang zum Cadair Idris, einem Berg in Wales, inspiriert: Kletteretappen, die Herausforderung des Aufstiegs, der Stolz, wenn ein neuer Absatz erreicht ist…Ein anderer Ausflug, diesmal nach Norwegen, hat ebenfalls als Kraftstoff für seine CD gedient. Da ist eine Kraft zu spüren, ein frischer Hauch, der dieses bezaubernde Werk in seiner Gesamtheit beeinflusst hat. Guy Andrews jongliert mit Klimaerscheinungen (seine ersten Werke waren stark im äußeren Umfeld verankert) und wechselt zwischen Polarlicht und heftigem Orkan. Jede Komposition von Tåke ist wie ein kleiner akustischer Dokumentarfilm, der von den vielen Wanderungen des Autors inspiriert wurde. Noch mehr als auf seinem ersten, 2016 erschienenen Album Our Spaces, wird Andrews hier zum Maler. Er gestaltet seinen Elektro aus verschiedensten Klangmaterialien mit hypnotischen Effekten. Kaum verwunderlich, dass die Kunst des Londoners von Größen wie Massive Attack, Scuba, Bonobo, Max Cooper und einigen anderen begrüßt wurde. Man sollte Tåke wie einen riesigen klanglichen Wandteppich anhören, der mit Rhythmen betupft und von ausgewählten Klangfarben durchstrahlt ist. Selten war Nebel so wohltuend. © MD/Qobuz