Es gibt für alle Instrumente Konzerte, auch wenn die für Solopauken zu den eher selteneren gehören und überwiegend im 20. und 21. Jahrhundert entstanden sind. So kommt mit dem Paukenkonzert des finnischen Komponisten Kalevi Aho (geboren 1949), eines Schülers von Rautavaara und Boris Blacher, zu diesem Repertoire ein wichtiges Element hinzu. Es sei angemerkt, dass das Werk auf dem vorliegenden Album vom Solopauker des Philharmonischen Orchesters von Turku, Ari-Pekka Mäenpää, gespielt wird, der es auch uraufgeführt hat. Er verwendet fünf verschiedene Pauken, die zusammen einen Tonumfang von ungefähr zwei Oktaven ergeben, wenn man davon ausgeht, dass jede Pauke – dank der Pedalklaviatur – den Umfang einer chromatischen Sexte besitzt. Weit davon entfernt, nur den rhythmischen Aspekt der Pauken zu würdigen, hatte Aho auch seine Freude an den weitläufigen melodischen Möglichkeiten und den vielen verschiedenen Klangfarben, die die Pauke zu bieten hat. Im zweiten Teil des Albums kann man das Erste Klavierkonzert von Aho entdecken, das er 1988 geschrieben hat – der Hörer wird die Entwicklung oder gar Revolution in der Tonsprache des Komponisten ermessen. Tatsächlich beschwört dieses Konzert manchmal Einflüsse von Messiaen aber auch von Bartók herauf – das Ganze in einer energetischen, modernen und sehr mitreißenden Schreibweise. Es stützt sich (wie im Booklet erklärt wird) auf eine sehr komplexe numerische Reihe, die man nicht unbedingt verstehen muss – sie ist sozusagen nur eine Art persönliches Pflichtenheft –, um die Schönheit und die Freude, die das Werk ausstrahlt, zu genießen. Im Übrigen ist Aho konsonanten harmonischen Schnittpunkten und Tonarten keineswegs abgeneigt; seine Tonsprache ist alles andere als zwölftönig oder unflexibel. Kein es sein, dass der letzte Satz eine ornithologische Hommage an Messiaen ist? © SM/Qobuz