Sie hat uns stets daran erinnert, dass Sie keine einfache Pop-Sängerin ist, nein, mehr als das...Mit Metals, das im Herbst 2011 erschien, unterstrich Leslie Feist noch einmal die Qualität ihrer Kompositionen und deren Präzision. Oh, diese Fähigkeit ihre Emotionen in ihre Musik zu projizieren! Manchmal sind es dunkle Gefühle, manchmal ist es archtitektonisch gewagt. Einige Streicher hier, einige da... - Metals wagte so viel! Ein starkes Werk, das seine Geheimnisse auf den Tisch packt, nach jedem Mal hören ein bisschen mehr und den Status des Anti-Popstars der Kanadierin, die zielstrebig und wunderschön ist, noch bestätigt...Sechs Jahre später bringt sie mit Pleasure die Komplexität ihrer Kunst noch auf den Gipfel. Dieses fünfte Album folgt den Spuren von Metals und positioniert Feist in der Welt einer PJ Harvey. Beim ersten namensgebenden Song Pleasure scheint sie sich allerdings in der Britin zu täuschen. Diese Platte ist wie eine Rundreise des zeitgenössigen Blues, ein eher urbaner Blues als ein ländlicher. In der Produktion finden wir weder Geschnörkerl noch Buchmalerei (Renaud Letang hat hervoragende Arbeit geleistet). Gonzalez fügt noch hier und da einige Klaviertöne hinzu oder gar Orgeltöne. Colin Stetson haucht dem Song The Wind das nötige an Fremde und Angst ein und Jarvis Cocker bezaubert mit seiner Erzählstimme bei Century. Nach dem Hören von Pleasure ist man ganz schön durchgeschaukelt, so intensiv ist diese Musikerin in ihrer Kunst. © MD/Qobuz