Die georgische Pianistin Lika Bibileishvili hat es sich mit diesem beeindruckenden Album, das mit einer Sonate von Prokofjew aus dem Jahr 1939 für Russland, einer Sonate von Bartók für Ungarn im Jahr 1926, den 13 Klavierstücken Op. 76 von Sibelius für Finnland in den 1910er bis 1920er Jahren und Gaspard de la nuit von Ravel aus dem Jahr 1908 für Frankreich einer Tournee durch Europa gleicht, nicht leicht gemacht. Es sind alles monumentale Werke! Die 13 Klavierstücke von Sibelius gehören eigentlich nicht zum gängigen pianistischen Repertoire – zu Unrecht übrigens, denn die Musik ist wunderschön und sehr melodisch, wenn auch schwieriger zu spielen als es scheint, denn sie erfordert perfekte und flüssige Artikulation und Phrasierung. Die Sonate von Bartók, vielleicht etwas weniger eingänglich, verlangt dagegen vom Interpreten in einigen Passagen zusätzlich zu der etwas bäuerlichen ungarischen Wildheit weite melodische Linienführung. Lika Bibileishvili vollbringt hier eine wahre Meisterleistung. In der ebenso wilden Sechsten Sonate von Prokofjew entfaltet die Pianistin ihre gesamte Energie. Die Transparenz des abschließenden Stücks von Ravel, Gaspard de la nuit, ermöglicht ihr, auch andere Seiten ihrer pianistischen Fähigkeiten zu zeigen. © SM/Qobuz