Im Frühjahr 1849, seinem „fruchtbarsten Jahr“ , wie er später selbst bemerkte, begann Robert Schumann in Dresden eine Reihe von Kammermusikwerken, in denen er jeweils ein im Repertoire zu dierse Zeit vernachlässigtes Instrument im Duo mit Klavier erprobte: Cello, Horn, Klarinette und Oboe. Sie stellen bisweilen ausgesprochen virtuose Anforderungen und lassen die Eigenarten und klanglichen Qualitäten des jeweiligen Instruments deutlich hervortreten, sind aber auch des besseren Absatzes wegen alle in Alternativbesetzungen erschienen. Auch die Oboe gehörte, obwohl im Orchester des 19. Jahrhunderts unverzichtbar, zu den Instrumenten, die in Schumanns Zeit eher vernachlässigt wurden, was solistische Aufgaben betraf. Der erste Interpret der Romanzen op. 94 in der Öffentlichkeit war wohl der schwedische Komponist und Oboist Emil(ius) Lund (1830-1893). Es ist wohl mehr als ein hübscher Zufall, dass dieser Musiker zwei der bekanntesten Kinderszenen op. 15, die Träumerei und Am Kamin 1870 in zwei Arrangements für Oboe und Klavier herausgab. Die Studien für den Pedalflügel hören wir hier in einer Bearbeitung für Oboe, Violoncello und Klavier von Theodor Kirchner aus dem Jahre 1888. Weiterhin spielt die Oboistin Céline Moinet die Drei Romanzen für Violine und Klavier von Clara Schumann aus dem Jahre 1853, wiederum in einer Bearbeitung für Oboe und Klavier. Céline Moinet, 1984 in Lille geboren, schloss ihr Studium am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique in der Klasse von David Walter mit Bestnoten und den höchsten Auszeichnungen ab, vertiefte anschliessend ihre Ausbildung beim Gustav Mahler Jugendorchester und dem Orchester des Nationaltheaters Mannheim. Mit gerade einmal 23 Jahren erhielt sie die prestigeträchtige Stelle der Solo-Oboistin der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Sie ist regelmäßiger Gast bei Orchestern wie den Wiener Philharmonikern und dem London Symphony Orchestra. Sein Orchesterdebüt gab der Pianist Florian Uhlig 1997 im Londoner Barbican. Seitdem führt ihn eine rege Konzerttätigkeit in die bedeutend sten internationalen Säle. Er war der letzte Partner des legendären Baritons Hermann Prey. © SM/Qobuz