Damit es klar ist: erstens, die 24 Capricci von Paganini werden hier in verschiedenen Versionen für Solovioline und Orchester wiedergegeben. Zweitens, die Orchesterpartien bestehen zum Teil aus zeitgenössischen Instrumentierungen von Klavierbegleitungen aus der Feder von Schumann, Fritz Kreisler, Adolf Busch, Jacques Thibaud oder Szymanowski. Drittens, die Capricci, die in der Vergangenheit nicht durch eine pianistische Begleitung ergänzt wurden, haben eine ganz neue Orchesterbegleitung erhalten, ohne Umwege über das Klavier, und zwar von verschiedenen Komponisten und Komponistinnen aus der ganzen Welt: Stephan Konc, Dominik Dieterle, Andrea Csollány, Gérard Tamestit und viele andere, jeder in seiner eigenen harmonischen und instrumentalen Sprache. Der Violinpart ändert sich kaum, und darum geht es hier auch nicht: es geht vielmehr darum, aufzuzeigen, wie gut sich diese Stücke, so süßlich sie harmonisch und melodisch auch erscheinen mögen, für verschiedenste Variationen eignen – sagen wir mindestens 24, durch die sie bereichert werden, die aber auch ihre ursprüngliche Qualität unterstreichen. Als Bonus bietet uns der Geiger Niklas Liepe mit einem köstlichen Arrangement des berühmten Capriccio in a-Moll von Fazil Say einen kleinen Ausflug in die Welt des Jazz. Was beweist, dass mit dieser Musik alles möglich ist. © Marc Trautmann/Qobuz