Beim Hören des ersten internationalen Albums von Sabry Mosbah versteht man schnell, dass seine Wurzeln sich nicht einzig auf die Traditionen seines Geburtslandes Tunesien beschränken. Der Sohn des bekannten Sängers Slah Mosbah hat eine ausführliche Lehre in populärer Musik genießen können und kennt sich ebenso gut mit elektrischen Gitarren und funkigen Rhythmen aus. Das von Sofyann Ben Youssef, Musikologe, Produzent und Pianist der Tuareg-Gruppe Kel Assouf, produzierte Album Mes Racines/My Roots ist eine lebendige und sehr verführerische Platte. Man findet hier eine ordentliche Portion Rock im Zusammenspiel mit alten Miarred-, Malouf-, Hadra- oder Mezoued-Rhythmen. Die Oud und sechs weitere Saiteninstrumente sprechen ein- und dieselbe Sprache und werden dabei vom Schlagzeug und vom Bendir unterstützt. Die Kompositionen sind vielseitig, auf den Punkt genau und gefühlvoll. Und der Gesang von Sabry Mosbah, manchmal bissig, manchmal streichelzart, spiegelt die Hoffnung einer Modernität wieder, die ihre Vergangenheit, ihr Land und die Welt, die sie umgibt, respektiert. © BM/Qobuz