Zwischen Frankreich und Russland herrschte lange ein anregender kultureller und künstlerischer Austausch, ein Geben und Nehmen, bevor es mit der Entstehung der Sowjetunion abrupt ein Ende fand. So gelangte etwa das am Hof Ludwigs XIV. entstandene Ballett nach St. Petersburg und kehrte mit großen Werken von Tschaikowsky und seinen Nachfolgern, die dem Tanz neue Kraft und Elan verliehen, nach Frankreich zurück.
Was die Musik betrifft, so hat Berlioz während seiner Reise in die Hauptstadt und nach Moskau die jungen russischen Komponisten begeistert. Seine Abhandlung über die Instrumentation inspirierte Glinka, Rimski-Korsakow, die gesamte Gruppe der Fünf und auch den jungen Strawinsky, die ihrerseits wiederum die junge französische Schule, allen voran Debussy, Roussel und Ravel, beeinflussten.
Der von der französischen Musik stark beeinflusste Rimsky-Korsakow wählte oft exotische Themen für seine großen Werke wie Scheherazade, Antar oder Capriccio Espagnol und schmückte die reiche orchestrale Klangpalette noch weiter aus. Der Dirigent Vasily Petrenko an der Spitze des Philharmonischen Orchesters Oslo, dessen Chefdirigent er von 2013 bis 2020 war, favorisiert in den drei Werken ein großes Legato, die er in einer großen romantischen und lyrischen Gebärde präsentiert. Hervorragende Tonaufnahme. © François Hudry/Qobuz