Ein kleiner Comic-Strip, um sich über sich selbst lustig zu machen - damit beschreibt das Quatuor Modigliani seine Karriere, seit der Gründung im Jahre 2003 bis zu seinen ersten Auftritten in der Berliner Philharmonie im Jahre 2017: Der erste Preis beim Young Concert Artists Wettbewerb in New York hatte ihnen ab 2006 die Tore der Carnegie Hall geöffnet, zwei Jahre später folgte mit Haydn der Grand Prix der Académie Charles Cros, 2014 hatten sie die Leitung des Festival d’Evian inne…Das ist die außergewöhnliche, internationale Laufbahn dieses Quartetts, das eigentlich von vier Studenten des Pariser Konservatoriums CNS (Conservatoire National Supérieur) gegründet worden war, weil sie sich ein möglichst großes Repertoire der Kammermusik aneignen wollten. Dies ist eine neue Einspielung der drei einzigen Quartette von Schumann - Werke, die er 1842 in einem Zug geschaffen hatte – zwei Jahre nach seinem „Liederjahr“ 1840, und ein Jahr vor den beiden großen Meisterwerken für Kammermusik, dem Klavierquartett und dem Klavierquintett. Man muss zugeben, dass sich Schumann in diesen Quartetten sehr an Beethoven orientiert, und noch viel mehr an Mendelssohn (ihm sind sie posthum gewidmet). Ist der Grund dafür in einer notwendigerweise eher linearen und kontrapunktischen, weniger den Gesetzen der Harmonie folgenden Komposition zu suchen, da sie ohne Klavierpart geschrieben wurden? Tatsache ist, dass die Musiker des Modigliani Quartetts diese drei besonderen Werke erarbeitet haben und dabei vielmehr die großen Melodielinien betonen anstatt einer dichten, sinfonischen und pianistischen Struktur den Vorzug zu lassen, die ja auch gar nicht ihrem Charakter entsprechen würde. © SM/Qobuz