Ein Unnahbarer. So ist ungefähr der Status von Carl Craig zu beschreiben, einem Pionier des Technos aus Detroit, ohne den jeder Elektrofreak heute noch mit Playmobil spielen würde...Dieses Album ist ein Projekt wie kein anderes. Versus ist tatsächlich eine Art Work in Progress, das ganz mit der Philosophie von InFiné übereinstimmt, einem Label, das Experte auf dem Gebiet der stilistischen Hybridisierung ist wie auch das Label Planet E, 1991 von Craig gegründet, ist. Es ist auch eine Art Folgeerscheinung eines Konzerts, das der Amerikaner 2008 in der Pariser Cité de la Musique gegeben hatte und für das er sich das Orchester Les Siècles, unter der Leitung von François-Xavier Roth zur Unterstützung holte sowie den Berliner Elektro-Produzenten Moritz Von Oswald und den klassischen Pianisten (aber auch Elektro-Musiker) Francesco Tristano Schlimé. Auf dem Programm: City Life von Steve Reich, Streets von Bruno Mantovani und sechs Stücke von Craig selbst…Fast ein Jahrzehnt später ist dieses Album Versus von der Philosophie und Begegnung dieser Persönlichkeiten geprägt. Man findet dort einige winzige Elektrosounds, die sich unter die Sinphonik mischen. Zwölf von den vierzehn Titeln der Platte sind von Craig (hauptsächlich seine großen Klassiker), Tristano kümmerte sich um die Arrangements. Letzter ist auch der Komponist der beiden anderen Stücke. Versus bietet uns vor allem willkommene Zusammenstellungen und intelligent komponierte Arrangements, die jegliches Klischee und Marketing von "wenn Techno auf Klassik trifft" ausblenden. Inspirierend und inspiriert. © MD/Qobuz